Die digitale Spiegelreflexkamera Pentax K-5 IIs und Pentax K-5 II am Mikroskop
Schon die Pentax K-5 hat gute Ergebnisse gezeigt bei der Anwendung am Mikroskop, deshalb waren wir sehr neugierig, was sich bei der Pentax K-5 IIs geändert hat. Die Pentax K-5 IIs ist nahezu ident mit der Pentax K-5 II. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Pentax K 5-IIs keinen Tiefenpassfilter besitzt.
Rein äußerlich unterscheidet sich die Pentax K-5 IIs nicht vom Vorgängermodell, der Pentax K-5. Ihre Bauform liegt gut in der Hand, obwohl sie mit 760 gr (nur Gehäuse) eher zu den Kameraschwergewichten zählt. Das Gehäuse, einem Metall-/Kunststoffgemix, ist robust und gut abgedichtet, sodass sie auch für einen Outdooreinsatz bestens geeignet ist. Die Rückseite ist sehr übersichtlich, das es nur wenige Bedienelemente gibt. Die Kamera besitzt einen APS-C Sensor mit 16 Megapixel.
Das Display ist drei Zoll groß und hat eine sehr gute Auflösung. Weiters ist es leicht entspiegelt und hat einen Kratzschutz. Leider ist es festverbaut. Für den Einsatz in der Mikroskopie ist ein schwenkbares Display sehr praktisch. Bei der Pentax K-5 IIs muss man sich entweder mit einem Display-Spiegel behelfen oder man steuert die Kamera vom PC aus.
Der erste Eindruck ist durchaus positiv, die optische Erscheinung gefällt uns sehr gut und auch die Tatsache, dass die Kamera auch ohne CPU-Objektive alle Autmoatikfunktionen (besonders automatische Belichtung ist für die Mikroskopie sehr praktisch) bietet. Dies ist gerade bei etwas günstigeren Kameras nicht selbstverständlich, wie z.B. bei den niedrig-preisigen Nikon DSLRs.
Für unsere Testreihen haben wir die Pentax K-5 IIs auf ein Leica M205 C Mikroskop montiert. Die Montage ist sehr einfach mit einem LM digital DSLRPTCW_Pro Weitfeldadapter, einen TUST37C sowie einem LeicaC1XTH (siehe linkes Bild). Bei älteren Mikroskopen und Mikroskopen, die keine auskorrigierten Objektive besitzen, macht die Verwendung des Standard LM digital Adapter (DSLRPC) mehr Sinn (rechts Bild).
Das Scharfstellen des Bildes erfolgt am Display der Kamera oder über einen externen HD-Monitor (HDMI-Schnittstelle) mit Hilfe der Lupenfunktion im Live View Modus. Die Lupenfunktion bietet Vergrößerungen zwischen 2x und 10x an! Die Bedienung der Lupenfunktion ist etwas umständlich, da es nicht einmal einen Extraknopf dafür gibt wie bei vergleichbaren Canon oder Nikonmodellen. Durch das mehrmalige Betätigen der INFO-Taste kann man die Vergrößerung wechseln. Sehr lästig ist in diesem Zusammenhang, dass die Live View Funktion nur kurze fünf Minuten arbeitet. Danach schaltet sie sich aus und muss neuerliche gestartet werden. Speziell für Präsentationen und Vorträge ist das nervend.
Wie schon die Pentax K-5 löst auch dieses Modell extrem leise aus. Trotzdem sollte man in der Mikroskopieanwendung auf das manuelle Auslösen verzichten, um wirklich die geringsten Erschütterungen zu vermeiden.
Im Menü kann man die Aufnahmeart wählen. Es steht unter anderem zur Auswahl: per Fernauslöser oder Zeitverzögerung (Selbstauslöser) für ein vibrationsarmes Auslösen im Live View Modus. Der Spiegel bleibt immer nach oben geklappt und der die Belichtung wird über den Verschluss gesteuert. Daher entstehen wie bei fast allen Kameras in dieser Preisklasse nur minimale Erschütterungen und die Bildqualität ist gut.
Positiv hervorzuheben ist auch die Shake Reduction (SR), ein opto-magnetisches 3D Bildstabilisierungssystem. Dabei wird die Magnetkraft genutzt, um den Bildsensor bei hoher Geschwindigkeiten zu bewegen. Dadurch werden Kamerabewegungen ausgeglichen.
Weiters kann man festlegen, nach wievielen Minuten sich die Kamera von selbst ausschalten soll. Maximal bleibt die Kamera 30 Minuten durchgehend in Betrieb, das ist zwar praktisch wenn man Batterie sparen möchte, aber für Langzeitaufnahmen und Fotofallen (automatisches Auslösen per Lichtschranke) ist die Kamera hingegen ungeeignet.
Die Pentax K-5 IIs hat eine ISO-Empfindlichkeit von 80 bis 51.200, wobei die Werte über 12.800 über eine Erweiterung gewählt werden müssen. Die Farbtiefe beträgt 42 Bit bei RAW-Format bzw. 24 Bit bei JPEG-Format. Diese Werte sind ident mit dem Vorgängermodell (Pentax K-5). Der Weißabgleich und die Farbtemperatur lässt sich auch simpel über das Menü steuern.
Selbstverständlich kann man mit der Pentax K-5 IIs auch Videos im FullHD-Format aufnehmen. Bis zu 25 Bilder pro Sekunde sind möglich. Serienbilder macht die Pentax K-5 IIs bei JPEG Auflösung 16M maximal 30 Bilder hintereinander mit einer Geschwindigkeit von 7 Bildern pro Sekunde.
Leider bietet Pentax nach wie vor keine eigene Software zum Steuern der Kamera vom PC aus an. Im Netz gibt es aber eine Software (PK_Tether) als kostenloser Download. Diese (Version: PK_Tether 0.7.0.zip) haben wir mit der Pentax K-5 IIs auf einem Testrechner mit Windows 7 getestet. Der Verschluss der Kamera kann somit vom PC aus gesteuert werden und das Foto wird sofort zum PC transferiert. Im Live View Modus hatten wir allerdings Schwierigkeiten beim Auslösen der Kamera. Die Menü-Anzeige (am Kameradisplay) hat nervös aufgeleuchtet und die Kamera ist letztendlich abgestürzt. Zum Laufen haben wir sie nur durch das kurzzeitige Entfernen der Batterie wieder gebracht. Diese ist uns mehrmals hintereinander passiert. Gerade für unseren Anwendungsbereich ist aber die Verwendung der Lupenfunktion im Live View Modus sehr wichtig für das Fokussieren am Mikroskop. Somit ist eine Live View Übertragung des Bilds über USB mit dieser Software leider nicht möglich. Da die Software aber laufend überarbeitet wird, haben wir die Hoffnung, dass dies in einer späteren Version möglich sein wird. Derzeit kann sie aber nicht mit der Software von Nikon oder Canon mithalten.
Eine sehr spannende Funktion ist das "periodic shooting", dabei kann man eine Zeitperiode einstellen, in deren Abständen jeweils der Auslöser betätigt werden kann.
Fazit: Die Pentax K-5IIs ist eine sehr gute Kamera mit einer guten Bildqualität. Man kann mit ihr sehr gute Ergebnisse erzielen, allerdings ist die Handhabung eher für ambitionierte Fotografen. Für die Anwendung in der Mikroskopie hat sie leider zwei große Nachteile. Zum einen, dass der Live View Modus für nur maximal fünf Minuten in Betrieb genommen werden kann und zum anderen, dass es noch keine ausgereifte Remote Control Software gibt. Die Software PK_Tether, die es im Netz als kostenlosen Download gibt, wird zwar laufend erweitert, aber da es sich um eine private Initiative handelt, kann sie selbstverständlich nicht in dem Umfang und in der Schnelligkeit wachsen wie die Software von Canon oder Nikon.
10.04.2013
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