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Dunkelfeldblutanalyse - Die Königsklasse der Mikroskopie?

Als Alternative zur Schulmedizin ist die Dunkelfeld-Blutanalyse für viele Patienten eine sehr beliebte Alternative. Mit einem kleinen Tropfen Blut führt der Behandler (Arzt, Heilpraktiker,...) unter dem Mikroskop einfache Untersuchungen durch. Für die Analyse selbst sind keine aufwändigen Geräte notwendig, daher ist diese Diagnosemethode sehr leicht in der Praxis umsetzbar.

Die zu untersuchenden Blutbestandteile (Erytrozyten und Granuloyzyten) sind mit 5-15 µm sehr klein und stellen daher recht hohe Anforderungen an das Mikroskop. Um Details gut auflösen zu können, sind sehr hohe Vergrößerungen (>500x) notwendig. Spezielle Ölinversions-Objektive werden verwendet, um die Detailauflösung zu erhöhen. Dabei wird zwischen dem Objektiv und dem Präparat ein Tropfen eines speziellen Öls gegeben, damit sich die physikalische Auflösung erhöht.

Derzeit findet man auf dem Markt Mikroskope mit unglaublich hohen Vergrößerungen (bis zu 2.000x) zu Discountpreisen von unter € 1.000,-. Bei genauerer Überprüfung dieser Geräte muss man aber sehr schnell feststellen, dass es sich um Lockangebote handelt. Um ein Mikroskop überhaupt um diesen Preis produzieren zu können, muss bei allen Einzelteilen gespart werden. In der Regel vergrößern diese Instrumente nur bis zu einer Vergrößerung von in etwa 200x, danach können keine weiteren Details aufgelöst werden, das Bild wird lediglich "leer aufgeblasen".

Im Vergleich zu diesen Lockangeboten kosten gute Markenmikroskope von Zeiss, Nikon, Leica, Olympus,... zwischen € 3.000,- und € 8.000,-. Will man diese auch noch für die Dunkelfeldmikroskopie ausstatten, so kommt man auf eine Preisspanne von € 4.000,- bis € 12.000,-. Diese Mehrkosten entstehen durch den Erwerb von folgenden Teilen:

Stativkörper:
Der Stativkörper sollte massiv und robust gebaut sein, daher ist er auch dementsprechend schwer (>20kg). Der Vorteil von solch einem schweren Stativkörper ist, dass das ganze System weniger anfällig für Schwingungen ist. Bereits kleinste Vibrationen (Schwingungen des Bodens durch gehende Personen, durch Tischplatten oder elektrische Geräte wie Drucker, PCs oder Kühlschränke) werden auf das Mikroskop übertragen. Bei einer zu schwachen Auslegung des Mikroskopstativs kann sich der Stativkörper durch diese Schwingungen sogar verformen (im µm-Bereich)  und es kann zu geringen Unschärfen kommen. Diese Einflüsse werden immer bedeutender, je höher die gewählte Mikroskopvergrößerung.

Objektiv:
Von besonderer Bedeutung für die Fotografie ist die Qualität der Mikroskopobjektive. Planobjektive beispielsweise besitzen ein planes Bildfeld. Das Bildzentrum und der Bildrand werden gleich scharf abgebildet. Bei Objektiven von geringerer Qualität ist zumeist nur die Bildmitte optimal scharf und zum Rand hin nimmt die Schärfe ab. Bei der visuellen Beobachtung durch die Okulare erscheint das Bild passabel, aber auf der Fotografie erkennt man die Bildfehler sehr deutlich. Diese Diskrepanz kommt durch die Akkomodationsfähigkeit des menschlichen Auges zustande. Hochwertige Objektive sind außerdem farbkorrigiert. Die höchste Qualitätsstufe bei Objektiven stellen die Apochromate ("Apos") dar, bei diesen wird das sichtbare Licht auf dieselbe Ebene projiziert. Wenn das Objektiv nicht farbkorrigiert ist, sieht man auf der Abbildung eine schwarze Linie mit braun/roten Säumen daneben. Bei der Dunkelfeldmikroskopie selbst ist die Farbkorrektur von keiner großen Bedeutung. Will man aber das Mikroskop auch für Fotografien mit andere Verfahren einsetzen, sollte man darauf achten. Für die Dunkelfeldmikroskopie braucht man aber in jedem Fall spezielle Ölimmersionsobjektive. Dadurch ergibt sich eine höhere Apertur und in Folge besseres Auflösungsvermögen.

Kondensor:
Dieser ist bei der Dunkelfeldmikroskopie von zentraler Bedeutung, es muss unbedingt ein spezieller Dunkelfeldkondensor sein. Das Licht trifft seitlich auf das Präparat und gelangt erst im zweiten Schritt in das Objektiv. Auf diese Weise entsteht das klassische Dunkelfeldbild, ein schwarzer Hintergrund mit leuchtenden Präparatdetails. Zusätzlich wird der Kondensor immergiert, das bedeutet, dass zwischen der obersten Kondonsorlinse und dem Objektträger ein Immersionsöl aufgetragen wird, um das Auflösevermögen zusätzlich zu erhöhen. Beim Kauf eines Mikroskops sollte man auch auf die Angabe der Apertur des Kondensors achten (mind. 1,3 - 1,4).

Fototubus:
Der Fototubus sollte auf gar keinen Fall eingespart werden. Das Arbeiten ist soviel angenehmer, wenn man die Kamera fix montieren kann. Außerdem ist die Statik beim Fotografieren am Fototubus optimal. Will man mit einer DSLR- oder Systemkamera fotografieren, so muss der Fototubus einen C-Mountport mit dem optischen Faktor 1x haben. C-Mountports mit anderen optischen Faktoren, wie z.B. 0.5x, 0.6x, 0.7x,... sind nicht geeignet (konzipiert für C-Mountkameras mit kleineren Sensoren), da sie das Bildfeld verkleinern.

Optisches System:
Lohnenswert ist die Entscheidung für ein modernes, unendlich System. Damit ist man erstens viel flexibler und zweitens liefert es eine deutlich bessere Bildqualität. Endlich Systeme findet man eigentlich nur mehr in alten Instrumenten (Baujahr vor 1985).

Okulare:
Am besten geeignet sind Weitfeldokulare mit einer höheren Sehfeldanzahl (mind. 22), diese sind auch für Brillenträger besser geeignet. Das Bildfeld ist angenehm groß und die Bildqualität ist hell und gleichmäßig. Achten sollte man unbedingt auf einen 30mm Okulartubus, dieser ist bei neueren Markenmikroskopen üblicherweise Standard. Dadurch ist ein Upgrade auf andere Okulare leicht möglich. Der kleinere Okulartubus mit 23,2mm ist schon überholt. Bei einigen chinesischen Importmikroskopen gibt es auch noch andere Durchmesser (24mm - 26mm). Wenn das Mikroskop keinen Fototubus hat, kann man die Kamera auch am Okulartubus installieren, dafür ist ein Durchmesser von 30mm ideal, es gibt aber auch Lösungen für 23,2mm Tuben.

Beleuchtung:
Derzeit werden hauptsächlich Halogen- und LED-Beleuchtungen angeboten. Die Halogen-Beleuchtung hat den Vorteil eines kontinuierlichen Farbspektrums. Die Nachteile sind allerdings der schlechtere Wirkungsgrad, die höhere Wärmeentwicklung und der größere Platzbedarf. Wichtig ist, dass das Netzteil stabilisiert ist, ansonsten "flackert" das Bild, was sich im Live-View Modus und bei Videos als Streifen im Bild bemerkbar macht.

Fehlersuche flackern in der Mikroskopie

Optimal ist eine gleichgerichtete, stabilisierte Bildquelle. Eine LED-Beleuchtung hat den Vorteil der kleinen Bauform, des hohen Wirkungsgrads, des günstigen Preises und dass sie sehr einfach zu stabilisieren ist. Von Nachteil ist, dass sie kein kontinuierliches Spektrum hat, es ist unvollständig und hat einige Maximalwerte. Für Dunkelfeldmikroskopie ist es aber sehr gut geeignet.

Mikroskopbeleuchtung unstabilisiert:  

stabile Mikroskopbeleuchtung erzielen                 

Mikroskopbeleuchtung stabilisiert:

       Dunkelfeldanalyse mit stabiler Mikroskopbeleuchtung

Fazit:
Eine vernünftige Fotodokumentation von Dunkelfeld-Blutanalysen stellt hohe Ansprüche an das Mikroskop, die Kamera und die Aufnahmetechnik. Beim Kauf des Mikroskops sollte daher großer Wert auf Qualität gelegt werden. Folgende Punkte sind zu beachten:

Wir raten vom Kauf günstiger Mikroskope ab, es ist besser man investiert etwas mehr Geld in ein solides Markenmikroskop (Olympus, Zeiss, Leica, Nikon,...). Mit etwas Glück bekommt man sehr preiswerte, gebrauchte Instrumente auf diversen Internetplattformen.

05.06.2014

 


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