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Olympus E5 am Mikroskop

Nach mehr als drei Jahren präsentiert Olympus nun das digitale Spiegelreflex-Profimodell Olympus E5. Olympus setzt mit diesem Modell auf eine andere Strategie wie die Mitbewerber. Schwerpunkt ist nicht etwa „höher und weiter“, erkennbar an einer z.B. hohen Pixelanzahl, sondern vielmehr Qualität und Komfort.

Technische Daten:

Olympus E5 Mikroskopkamera 

Im Bild oben haben wir die Olympus E5 mit einem LM Adapter auf ein Mikroskop montiert. Mit dieser Einheit kann man am Mikroskop hervorragende Fotodokumentationen herstellen.

Olympus E5 Makrofotografie Makrostativ DSLR

In diesem Bild haben wir die Olympus E5 an ein LM Makroobjektiv 16x angeschlossen. Auch hier kann man problemlos professionell arbeiten.

Das Kameragehäuses ist von solider, durchdachter Bauweise (860 g). Jede Gehäuseöffnung hat Dichtungen, sodass selbst im Outdoorbereich bei Regen und staubiger Umgebung problemlos gearbeitet werden kann. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Tasten, denn diese müssen verhältnismäßig tief gedrückt werden. Die größte Neuerung beim Gehäuse im Vergleich zum Vorgängermodell (Olympus E3) ist jedoch das Display. Es ist um einiges größer geworden und hat nun eine viel bessere Bildauflösung. Somit ist es nun gleich groß wie bei den Modellen der anderen Kamerahersteller. Der große Pluspunkt beim Olympus E5 – Display ist aber die Beweglichkeit. In nahezu alle Richtungen lässt es sich schwenken und ist zudem sehr stabil!

Olympus DSLR mit flexiblem Display

Die Bedienung ist ähnlich wie beim Vorgängermodell, lediglich ein paar Schalter wurden aufgrund des vergrößerten Displays anders platziert. Einige Menüpunkte und verwendete Begriffe sind schwer verständlich, daher wäre eine Hilfefunktion wünschenswert.

Ein weiterer Pluspunkt stellt die Belichtungsmessung dar. Sie bietet nicht nur die Wahl zwischen Programm-, Zeit-, Blendenautomatik sowie manueller Einstellung, sondern auch der Messart (automatische Messfeldauswertung ESP mit/ohne Berücksichtigung des AF-Feld, mitten betonte Messung, Spotmessung mit Licht- oder Schattenbetonung). Wobei das AF-Feld für die Mikroskopie von geringer Bedeutung ist, da man hier nicht mit dem Autofokus arbeitet. Als Messreferenz wird dabei nicht Grau verwendet, sondern Weiß oder Schwarz. Das ermöglicht das korrekte Belichten von hellen bzw. dunklen Bildstellen. Aber unabhängig von der Einstellung des Fotografen, arbeitet die Belichtungsmessung so zuverlässig, dass man beinahe immer ein richtig belichtetes Foto erhält.

Die Live View Funktion wird im Olympushandbuch „Motivansicht“ genannt. Sie ist eine tolle Ergänzung zum optischen Sucher. Auch die eingebaute Lupenfunktion bietet speziell für die Anforderungen in der Mikroskopie, eine hilfreiche Möglichkeit, die Schärfenebene exakt einzustellen. Einziger Wermutstropfen ist, dass der Live View Modus am HDMI-Port nicht funktioniert.

Mithilfe der Belichtungsvorschau ist auch der Weißabgleich kontrollierbar. Es gibt eine Vergleichsansicht des gewählten Motivs, Belichtungskorrekturen und unterschiedliche Farbtemperaturen können simuliert werden. Allerdings ist diese Funktion nicht 100%-ig verlässlich.

Das Menü beinhaltet noch weitere Einstellmöglichkeiten. Insgesamt kann man aus sechs Voreinstellungen wählen, die außerdem noch zusätzlich konfiguriert werden können (Kontrast, Sättigung, Schärfe etc.)

Ausgesprochen praktisch sind die Nachbearbeitungsmöglichkeiten, diese sind sowohl bei RAW-Daten als auch bei JPEGs möglich. Beispielsweise die Gegenlichtkorrektur mit der man dunkle Bildstellen nachträglich aufhellen kann. Von Vorteil ist, dass die bearbeiteten Bilder zusätzlich abgespeichert werden, sodass man später noch vergleichen kann.

Die Olympus E-5 besitzt auch einen Videomodus, allerdings kann man nur mit 720p HD-Videos drehen.

Überraschend bei der Olympus E-5 ist die im Vergleich zu den aktuellen Modellen der Mitbewerber relativ geringe Pixelanzahl von 12 Megapixel. Für die Anwendung in der Mikroskopie ist das allerdings kein Nachteil. Denn je höher die Pixelanzahl auf einem Sensor, desto mehr nimmt die Sensibilität der Kamera ab und das Signalrauschen nimmt zu. Praktisch bedeutet das, dass die Farbwiedergabe nicht optimal ist, das Bild wirkt ausgewaschen. In der Mikroskopie ergibt sich die Limitierung ausschließlich durch die numerische Apertur des Objektivs.

Außerdem liefert die Kamera eine hervorragende Auflösung. Die Auflösung in der Bildmitte beträgt nahezu 100% bei einem Wirkungsgrad von 90%!! Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist auch, dass Olympus eine lediglich moderate Rauschunterdrückung benützt, das trägt auch dazu bei, dass die Bilder eine hervorragende Schärfe aufweisen.  Erst ab einer ISO-Zahl von ca. 800 ist ein störendes, moderates Helligkeitsrauschen zu beobachten.

Schade, dass die Remote Control Software im Lieferumfang nicht mehr enthalten ist.

Eine gute Alternative zur Olympus E5 ist die „kleine Schwester“, die Olympus E-620. Sie ist deutlich günstiger, ihr Gehäuse ist deutlich weniger robust und sie liefert etwas blassere Bilder.

Zu beiden Kameras empfehlen wir den Erwerb der IR Fernbedienung, wenn man plant, am Mikroskop oder Makrostativ zu arbeiten. Eine Ersatzlösung ist das Verwenden des Selbstauslösers mit Zeitverzögerung.

Olympus E5 Anti-Schock Verwacklungen vermeiden   
Selbstauslöser

Olympus Kamera Vignetting Verwacklungen Selbstauslöser Fernbedienung
IR Fernbedienung

Fazit:                      
Die Olympus E5 punktet vor allem durch ihre robuste Bauweise und das in alle Richtungen schwenkbare Display, das ebenfalls sehr stabil ist. Zwar weist sie eine relativ geringe Pixelanzahl auf, aber dies ist in der Mikroskopie nicht entscheidend. Die gelieferten Bilder weisen jedoch eine hervorragende Auflösung, Farben und Kontraste auf. Speziell für die Mikroskopie wäre es wünschenswert, wenn der Live View Modus auch am HDMI Port funktionieren würde. Die Remote Control Software ist speziell für das Arbeiten am Mikroskop hilfreich, daher ist es sehr schade, dass diese nicht mehr im Lieferumfang der Kamera enthalten ist und anscheinend auch nicht mehr über Olympus bezogen werden kann. Auf jeden Fall empfehlen wir noch den Kauf der IR Fernbedienung!

 

    Stand: 07.03.2011                         


 


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